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Sonntag, 26. Juni 2011

Greenpeace bereitet sich auf Versagen seines "Plans" vor

Der Atomausstieg Deutschlands wurde weltweit von Klimaschützern kritisiert, weil dies den internationalen Bestrebungen, die CO2-Emissionen zu senken, zuwider läuft. Dies bringt auch Greenpeace in einen Konflikt.
Die deutschen Braunkohlekraftwerke haben sogar noch bis 2030 Zeit, um vom Netz zu gehen. Dies sieht nicht etwa die Bundesregierung, sondern Greenpeace in seinem Plan vor. Erst zu diesem Zeitpunkt werde Deutschland den "klimaschädlichsten aller Energieträger" hinter sich lassen.
Auch die großen Steinkohlekraftwerke haben bis 2030 für Greenpeace Zeit, bis sie dann vom Netz gehen sollen, und die  kleinen Steinkohlekraftwerke werden sogar noch ein weiteres Jahrzehnt bis 2040 eingesetzt, sagt Greenpeace.
Im Jahr 2030, also in fast zwanzig Jahren, werden laut Greenpeace-Plan immer noch 40 Prozent des Strombedarfs aus nicht erneuerbaren Energien erzeugt. (Zu diesem Zeitpunkt befinden sich dann bereits 6.670 neue Windkraftanlagen auf See, 6.500 Windparks an Land und 1 Million neue Solarstromanlagen auf Dächern.)

Und dennoch wettert Greenpeace gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke, weil sie "das Klimaproblem weiter verschärfen"? Werden die neuen Anlagen die alten ersetzen? Neue Anlagen - neue Technologien - weniger CO2-Emissionen - weniger schädlich. Was ist daran falsch? Die großen (was ist groß?) Kohlekraftwerke sollen nach Greenpeace doch noch 20 Jahre betrieben werden. Warum dann nicht mit modernster Technologie?
In einem offenen Brief werden die Mitglieder des Bundestages dazu aufgefordert, gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke zu stimmen, "denn Kohle ist der klimaschädlichste Brennstoff". Außerdem werden die Abgeordneten dazu aufgefordert, dem Atomausstiegsgesetz in seiner vorliegenden Form nicht zuzustimmen, "denn ein deutlich früherer Ausstieg ist möglich und notwendig". Auf die weitere Verwendung der Kohle bis 2040, den "klimaschädlichsten Brennstoff" überhaupt, hat der Ausstiegstermin jedoch keinen Einfluss.
Nachdem die Grünen auf einem Sonderparteitag dem Vorschlag der Regierung, den Ausstieg bis 2022 zu vollziehen, zugestimmt haben, bereitet Greenpeace sich möglicherweise auf ein Misslingen seines Plans vor: Der Fehlschlag liegt dann nicht an einem Plan, der im Grunde keiner ist, sondern daran, dass die Erneuerung Deutschlands nur  nicht genügend gewollt wurde...
Ob die Unterzeichnenden dieses Briefes, darunter zahlreiche Prominente, wissen, dass Greenpeace den "klimaschädlichsten Brennstoff" bis 2040 erhalten will?

Greenpeace, Energie. Der Plan. Deutschland ist erneuerbar, 2011

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